abou+
lorenzo henning lardelli
fachmann der
privaten versicherungswirtschaft
mit eidg. fachausweis
weiterbildungen in
die «schatten» der psychologie entschwinden im licht deiner psychobiologie.
schlüsselerlebnis
das vorsorgegeschäft löst bei ges+ressten mehr bedürfnisse als bei gelassenen menschen aus. die floskel «ich bin vor sorge beinahe umgekommen» entspringt einem existenziellen sicherheitsbedürfnis (s.blog). chronifizierte «krankheitsbildern» als ausdruck von s+ress nehmen zu und werden teil von beschwerlichen, teuren und aufwendigen reha-programmen.
mein persönliches interesse für das phänomen s+ress entstammt vor allem eigenen erfahrungen während meiner zeit in australien.
der mensch ist bereits in der pränatalen phase s+ress faktoren ausgesetzt, die sich bis zu seinem tod auswirken. in den vielen gesprächen, die ich mit klienten, bekannten und freunden führte, löste die auseinandersetzung mit den eigenen s+ress potentialen grosses unbehagen aus. das erfuhr ich am eigenen leib und seele, als mich 16'000 km entfernt von meiner heimat ein schwerer bandscheibenvorfall auf einen unerhört schmerzvollen weg zwang. suizidale gedanken rüttelten mehrfach an meiner lebensfreude und eine grosse frage tauchte auf: wie konnte es um himmels willen dazu kommen?
die antwort erhielt ich unerwarteterweise von einem spezialisten und chirurgen im private hospital brisbane, den ich mit letzter hoffnung aufsuchte, er möge mich doch bitte operieren. die anzahlung von 30'000 aud hatte ich bereits geleistet. wortlos übergab er mir ein papier, auf dem er zuvor etwas gekrizelt hatte. es war ein rezept für ein medikament namens «tramal 1'000mg» und auf meinen fragenden blick antwortete er: es ist ein starkes schmerzmittel. dosieren sie es so, dass sie ihre schmerzen immer noch spüren und laufen sie jeden tag 10 kilometer. das ist meine operation.
er entliess mich der bemerkung, ich sollte mir darüber gedanken machen, was meine psychische herausforderung sei. ich war fassunglos und mich erfüllte eine unendliche wut. ich war doch nicht psychotisch? ich konnte kaum mehr laufen, taxi und busse waren für mich tabu, jede kleinste bodenwelle fühlte sich wie ein gewaltiger messerstich in meinem rücken an. in meiner unwissenheit über die wirkung von «tramal» hatte ich mich völlig überdosiert und lag nahezu «bewusstlos» zwei tage im bett - immerhin ohne wahrnehmbare schmerzen, die in wahrheit nur betäubt waren.
liebe leserschaft, ich will niemanden mit den später folgenden horrorszenarien langweilen, vielmehr lesen sie die kurzfassung eines meiner persönlichen schlüsselerlebnisse, dass mir einen völlig neuen lebensweg bescherte. einen weg, der mich hellhörig und in gewisser weise auch «hellsichtig» machte. viele jahre zuvor erlitt ich einen doppelten tinnitus, der durch ein schleudertrauma verstärkt wurde und mich bis heute zuverlässig begleitet. auch damals überfielen mich suizidale gedanken, denn die nie abbrechenden ohrengeräusche drohten mich, wahnsinnig werden zu lassen. ich fand hilfe und entdeckte das tauchen. für meine ohren fühlte es sich wie balsam an, unter wasser zu sein.
der tinnitus und der bandscheibenvorfall warfen in mir zwei entscheidende fragen auf: warum ich und warum auch andere? wie konnte es sein, dass «krankheiten», bzw. heilungsprozessen bei menschen ausgelöst werden, ohne dass sie dabei augenscheinlich direkt beteiligt waren? heute weiss ich, dass die frage anderst formuliert werden muss: was ist meine lebensgeschichte?
zu einfach? es ist eine der komplexesten fragen überhaupt, wenn es darum geht, die eigenen anteile der ausgelösten heilungsprozesse als ausdruck von s+ress zu hinterleuchten und wieder in ein besseres lebensgefühl zu kommen. es bedeutet, sich mit den eigenen s+ress potentialen auseinanderzusetzen, selbst bei tumoren, krebs, schlaganfällen, herzinfarkte, depressionen, trauma u.s.w. und ja, es ist ein beliebtes «modell», anderen die schuld dafür zuzuweisen. das finden eines «schuldigen» löst erleichterung und ein gefühl von nichtverantwortlichkeit aus. man weiss quasi, woran man ist und andere kümmern sich um mein «problem» - ein gefährlicher trugschluss, denn statt des eigentlichen heilungsprozesses werden neue heilungsprozesse, die «nebenwirkungen» begünstigt.
die auseinandersetzung mit der eigenen lebensgeschichte, dem lebensstil und die erkenntnis, dass gewohnte verhaltensstile neu definiert werden «müssten», erzeugt furcht vor der zerstörung des eigenen weltbildes und ein gefühl von «no bock». aus eigener kraft, bzw. eigeninitiative etwas zu verändern, führt in ein narratives «kompensationsverhalten», das eine ganze industrie mit therapien, medikamenten, operationen und reha programmen bedient. sie sind verbunden mit einem nicht enden wollenden leidensweg, aber nicht etwa, weil sie unnütz wären, sondern weil die schulmedizin nicht als co-faktor genutzt wird, die eigenen heilungsprozesse bestmöglichst zu unterstützen. diese art sich zu verhalten wird auch der «überlebensmodus» genannt, der unbewusst gelebt wird und ist die antwort darauf, weshalb viele menschen in einer art «schockstarre» verharren. der gegenpart ist das bewusstsein eines «erlebensmodus» voller optionen.
die von der psychobiologie ausgelösten heilungsprozesse kommen nur dann in ihrer gänze zum tragen, wenn ich dafür verantwortung übernehme. heute bin ich nahezu beschwerdefrei und kann mit meinem tinnitus und ein paar abgestorbenen nervenzellen in meinem linken fuss gut leben. doch selbstverantwortung und bewusstsein setzen «wissen» und «emotionales engagement» voraus. wer den fokus auf seine «schwächen» lenkt, muss ihm standhalten und daran arbeiten, um zu einem besseren lebensgefühl zu kommen. nur wenige geniessen dieses privileg, aber mit entsprechender professioneller hilfe und unterstützung kann es auch ihnen gelingen, wenn sie sich darauf einlassen. meine frage an sie: haben sie ein schlüsselerlebnis oder ist es noch in «bearbeitung»? in beiden fällen sollten sie «bewusst» eine s+ress level diagnostik in betracht ziehen.
lorenzo henning lardelli