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#1981 der guru des jammerns «mimimi» - eine persönliche geschichte

foto «mitch» 2022

mein persönliches interesse für das phänomen s+ress entstammt meinen persönlichen erfahrungen während meiner zeit in australien. 

 

die auseinandersetzung mit den eigenen s+ress potentialen weckt in uns den guru des jammerns «mimimi». ist er wach, will er augenblicklich mit aufmerksamkeit, verständnis, zuspruch und trost gefüttert werden. doch vorsicht: «mimimi» hat suchtcharakter, denn es liebt die produzierenden gefühle von freudehormonen, nach denen es sich bisher vergeblich gesehnt hat. es entstehen «blockaden» als ausdruck von s+ress allein durch die angstvorstellung, man würde uns «mimimi» wieder wegnehmen.

 

das erfuhr ich an leib und seele, als ich 16'000 km entfernt von meiner heimat auf die beiden römer «diskus» & «hernie» traf. ich mochte die beiden nicht, denn sie zwangen mich auf einen unerhört schmerzvollen weg. suizidale gedanken rüttelten an meiner lebensfreude und ich fragte mich: wie um himmels willen konnte es dazu kommen? dem australischen himmel war's egal.



die antwort erhielt ich unerwarteterweise von einem chirurgen, den ich im private hospital brisbane aufsuchte. ich bat ihn mich zu operieren. die anzahlung von 30'000 aud hatte ich bereits geleistet. wortlos übergab er mir ein papier, auf dem er zuvor etwas gekrizelt hatte. es war ein rezept für ein schmerzmittel. «dosieren sie es so, dass sie ihre schmerzen immer noch spüren und laufen sie jeden tag 10 kilometer. das ist meine operation», meinte er und riet mir: «machen sie sich darüber gedanken, was ihre psychische herausforderung ist».

 

foto «jeannine» 2022


ich war fassunglos - war ich etwa psychotisch? ich konnte kaum mehr laufen, taxi und busse waren für mich tabu, jede kleinste bodenwelle fühlte sich wie ein gewaltiger messerstich in meinem rücken an. in meiner unwissenheit über die wirkung des verschriebenen schmerzmittels hatte ich mich völlig überdosiert und lag zwei tage nahezu «bewusstlos» im bett - immerhin ohne wahrnehmbare schmerzen, die in wahrheit nur betäubt waren.


foto «jeannine» 2022

mein guru des jammerns «mimimi» versuchte lange zeit, mich zu begleiten. mein glück oder vorsehung war es, dass ihn niemand fütterte. zu weit war ich von meinen liebsten entfernt. an die gegenwart von «diskus» & «hernie» konnte ich mich nicht gewöhnen und ich besinnte mich auf den ratschlag des chirurgen: «machen sie sich darüber gedanken, was ihre psychische herausforderung ist». wie konnte es sein, dass «krankheiten», bzw. heilungsprozessen bei menschen ausgelöst werden, ohne dass sie dabei augenscheinlich direkt beteiligt waren? was ist meine lebensgeschichte? wie wirken sich bestimmte lebensstile auf die psychobiologie als ausdruck von s+ress auf die gesundheit des menschen aus? fragen, die sich bei mir zum «schlüsselerlebnis» als gegenpart zu «mimimi» zu erkennen gaben nach dem motto: «zwingt dich dein schmerz schon zum handeln oder willst du lieber noch warten, bis es schlimmer wird?»

 

zu einfach?

 

«die eigenen anteile der ausgelösten heilungsprozesse als ausdruck von s+ress zu hinterleuchten und wieder in ein besseres lebensgefühl zu kommen, ist weitaus weniger zeitaufwändiger als:

der weg, der in das dilemma führte.» lorenzo henning lardelli

 

es bedeutet, sich mit den eigenen s+ress potentialen auseinanderzusetzen, selbst wenn sie sich als tumor, krebs, schlaganfall, herzinfarkt, depression, trauma u.s.w. ausdrücken.



anderen die verantwortung zuzuweisen löst ein gefühl der erleichterung aus. andere kümmern sich jetzt um mein «problem» - ein gefährlicher trugschluss, denn statt des eigentlichen heilungsprozesses werden neue heilungsprozesse als vermeintliche «nebenwirkungen» begünstigt.

 

die auseinandersetzung mit der eigenen lebensgeschichte, dem lebensstil und die erkenntnis, dass gewohnte verhaltensstile neu definiert werden «müssten», erzeugt furcht vor der zerstörung des eigenen weltbildes und gewohnheiten. aus eigener kraft, bzw. eigeninitiative etwas zu verändern, führt in ein «kompensationsverhalten», das ein ganzes «industrienarrativ» mit therapien, medikamenten, operationen und reha programmen bedient. sie sind verbunden mit einem nicht enden wollenden leidensweg. nicht etwa, weil sie unnütz wären, sondern weil die schulmedizin von betroffenen nicht als co-faktor genutzt wird, die eigenen heilungsprozesse bestmöglichst zu unterstützen. ein leidensweg als ausdruck eines aktiven «überlebensmodus», der unbewusst gelebt wird. er ist die antwort darauf, weshalb viele menschen in einem zustand der  «schockstarre» verharren. dabei gebe es einen gegenpart: das bewusstsein eines «erlebensmodus» voller optionen.


«gipfelerfolge feiert man in wahrheit zu hause».

lorenzo henning lardelli

die von der psychobiologie ausgelösten heilungsprozesse kommen nur dann in ihrer gänze zum tragen, wenn ich dafür verantwortung übernehme. heute bin ich nahezu beschwerdefrei und kann mit meinem tinnitus und ein paar abgestorbenen nervenzellen in meinem linken fuss gut leben. doch selbstverantwortung und bewusstsein setzen «wissen» und «emotionales engagement» voraus. wer den fokus auf seine «schwächen» lenkt, muss ihm standhalten und daran arbeiten, um zu einem besseren lebensgefühl zu kommen.

foto «lorenzo» 2022


nur wenige geniessen dieses privileg, aber mit entsprechender professioneller hilfe und unterstützung kann es auch ihnen gelingen, wenn sie sich darauf einlassen. meine frage an sie: haben sie ein schlüsselerlebnis oder ist es noch in «bearbeitung»? in beiden fällen sollten sie «bewusst» und ernsthaft eine s+ress level diagnostik in betracht ziehen. werden sie zu ihrem eigenen «schlüsselerlebnis». machen sie den kostenlosen s+ress check+, drücken sie auf den untenstehenden «button» und melden sie sich an - kostenlos & unverbindlich. es erwartet sie ein besonderes geschenk, besser geht's nicht.